ADFC Frankfurt & Radentscheid Frankfurt fordern Corona-resiliente Infrastruktur in Form von Pop-up-Radwegen
Die Corona-Pandemie hat zu einer merklichen Veränderung des Stadtverkehrs geführt: Der Autoverkehr ist stark verringert und die öffentlichen Verkehrsmittel sind leerer geworden, dafür fährt man in Frankfurt nun noch mehr Fahrrad als ohnehin schon. Dieses Phänomen gibt es auch in anderen deutschen Städten, mit der Folge, dass die Fahrradinfrastruktur überlastet ist – Radfahrende drängen sich auf schmalen Radwegen, es entstehen gefährliche Situationen und das Einhalten der empfohlenen Corona-Abstandsregeln von 1,5 m ist unmöglich. Die Stadt Berlin wurde bereits Ende März aktiv und hat an diversen Hauptverkehrsstraßen mit hohem Fahrradaufkommen temporäre Radwege angelegt oder die bestehenden durch rückbaubare Maßnahmen verbreitert.
Um auf die ungleiche Platzverteilung hinzuweisen, schaffen der ADFC Frankfurt und Radentscheid Frankfurt am 23.04.20 zwischen 17:00 und 18:00 an der Untermainbrücke mit einem "Pop-up-Radweg" Abhilfe. Die Aktivistinnen und Aktivisten trennen den östlichsten Fahrstreifen, einen von vier, mit Pylonen ab und machen ihn somit dem Rad- statt dem Autoverkehr zugänglich. Die in der Regel zahlreichen Radfahrenden können damit direkt das erweiterte Platzangebot nutzen und anstatt wie sonst auf dem schmalen geteilten Fuß- und Radweg den Main überqueren. Das freut auch die zu Fuß Gehenden, die sich unter normalen Umständen auch nur unter Missachtung der Mindestabstände begegnen, geschweige denn entspannt nebeneinander gehen können.
Das Ziel der Aktion: Den Radfahrenden und zu Fuß Gehenden ermöglichen, in Corona-Zeiten einen gesunden Abstand von mind. 1,5 m zu anderen Menschen halten zu können und gleichzeitig aufzuzeigen, dass in Frankfurt mehr als genug Platz für nachhaltigen Verkehr vorhanden ist – wenn man ihn sinnvoll und fair verteilt. Mit solchen einfachen und pragmatischen Lösungen kann die Stadt Frankfurt auch an solchen Stellen ein attraktives und sicheres Angebot für Radfahrende schaffen, an denen die Infrastruktur nicht vorhanden, völlig unterdimensioniert oder in einem schlechten Zustand ist.
Wenn die Bürokratie der Bundeshauptstadt es zulässt, den veränderten Bedürfnissen kurzfristig Rechnung zu tragen, muss dies auch in Frankfurt möglich sein; immerhin geht es um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger sowie die kontaktarme Aufenthaltsqualität an der frischen Luft.
Die Veranstalter bitten darum, dass alle interessierten Passantinnen und Passanten zwar gerne die neue Platzverteilung genießen können, sich aber aufgrund der notwendigen Abstände nicht länger am Veranstaltungsort aufhalten mögen als nötig.
23.04.2020, 17:00, Kreuzung Untermainbrücke/Schaumainkai (Sachsenhäuser Seite)
#mehrPlatzFürsRad #mehrPlatzFürMenschen #Autokorrektur #neueWegeFFM
Ansprechpartner
Bertram Giebeler (0171-8300667)
Werner Buthe (0177-6664078)