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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Von: Bertram Giebeler am 17. Juli 2018

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Baustelle Adickesallee: Trial and Error im Zeitraffertempo

Bild Schwieriges Problem Radverkehrsführung an der Baustelle Adickesallee: Die kleinen Klebehütchen sind für Frankfurter Autofahrer nicht robust genug
Foto: Torsten Willner

An der Nordseite der Adickesallee baut die NRM (Netzdienste Rhein-Main) eine Fernwärmeleitung. Der Seitenraum ist dort sehr großzügig, wird aber für die Verlegung der Leitung dennoch in voller Breite in Anspruch genommen, sodass Fußweg und Radweg entfallen. Frage 1 wäre hier: muss das wirklich sein? Kann man auf so einem breiten Baufeld Fuß- und Radverkehr nicht irgendwie unterbringen? Nein, das ist dem Ingeniör wohl doch zu schwör. Das Straßenverkehrsamt musste das Problem auf der Straße lösen.

Als erstes wurde in gelb ein Schutzstreifen auf die existierende Fahrspur markiert. Das funktionierte überhaupt nicht, was auch niemanden überraschen kann. Dann wurde der Schutzstreifen mit rotweißen Baken gesichert und der rechte KFZ-Fahrstreifen aufgehoben. Eine mutige Maßnahme, der Shitstorm der Autofahrer kam prompt. Nach den Schulferien hätte dies auch tatsächlich einen gewaltigen Rückstau produziert. Dann wurde der Straßenraum mit gelber Markierung komplett neu aufgeteilt, auch in der Gegenrichtung (Respekt für die Sorgfalt und Mühe!), es wurden 4 engere Fahrstreifen, ein Begegnungs-Trennstreifen in der Mitte und ein Radstreifen markiert. Der Radstreifen wurde mit Baken gesichert.

Diese Baken standen aber in dicken schwarzen Kunststofffüßen innerhalb des Radstreifens, dessen Breite sich dadurch auf 1 Meter verringerte, streckenweise sogar weniger. Prompt stürzte ein Fahrrad-Anhänger-Gespann, es gab wieder Proteste, diesmal der Radfahrer, auch vom ADFC. Noch am gleichen Tag (!) besann man sich dann auf eine Lösung, die bis heute (Redaktionsschluss) Bestand hat: kleine Klebehütchen sollen jetzt den Radstreifen sichern, der dadurch wieder in ganzer Breite befahrbar ist. Leider waren nach einer Woche die Hälfte der Klebehütchen weggefahren. Eigentlich müssten sie täglich (!) kontrolliert und erneuert werden!

Vier Varianten in kürzester Zeit! Wir beobachten das Resultat und hoffen, dass es irgendwie funktioniert. Ohne wenigstens symbolischen Schutz durch die Hütchen ist der Radstreifen dort, bei dem starken Schwerlastverkehr, nur etwas für Hartgesottene. Eine Umfahrung hinter der School of Finance ist zwar physisch möglich, aber sehr umwegig.

Ab Ende 2018 soll der vorherige Rad- und Fußweg wieder hergestellt und nutzbar sein. Die Stadt sollte den Bauträger drängen, ihn so schnell wie irgend möglich wieder her zu stellen.